Layers of Identity


Das Thema dieser techno-aisthetischen Forschung ist die individuelle, persönliche und kollektive Identitätsbildung durch die kulturelle Praxis der Selbstvermessung in unserer heutigen sensorischen Umwelt.

Mit dem Aufkommen der empirischen Wissenschaften und einer Reihe technischer Messinstrumente in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts etablierten sich Methoden der Selbstvermessung, die der genauen und umfangreichen Erfassung des Selbst beitrugen. Dem Ideal der Optimierung folgend, gestaltet sich seither eine soziale Realität, an welche die Praxis des Biofeedback knüpft.

Auf den Begriff des Quantified Self gebracht, verbindet sich in dessen Black Box mathematisches Kalkül mit zweckrationalen Denken auf eine unheimliche Weise. Die Quantifizierung des eigenen Lebens soll sich als eine Expedition in noch unerschlossene Gebiete des Ichs erweisen.

Jedoch nehmen wir an, dass die Selbstvermessung des Ichs im Bereich des Messbaren, Analytischen und Zerlegbaren verharrt, obgleich sie unsere innersten Gefühle berührt und Identitätsbildend wirkt.

LOI

Künstlerische Forschungsfragen:
• Wie kann ein digitaler Feminismus auf künstlerische Weise den neuen Formen der Enteignung durch den Ãœberwachungskapitalismus begegnen?

• Wenn der Ãœberwachungskapitalismus gesammelte Daten als Rohstoff in Ware verwandelt, welche künstlerisch-technischen Alternativen lassen sich in einer feministischen Praxis ausmachen?

• Welche techno-logischen Unterschiede kennzeichnen eine künstlerische Praxis mit Biofeedback-Sensorik, welche die widersprüchliche und unberechenbare menschliche Erfahrung als solche wertschätzt?

• Inwieweit geht mit der Fokussierung auf den eigenen Körper als Objekt der Verlust des eigenen Körpergefühls als Subjekt einher und autorisiert Algorithmen, unsere Selbstwahrnehmung zu steuern und zu verändern?

• Welchen Einfluss nimmt Biofeedback durch Affektmodulation auf unsere Identität oder gibt es zeitliche Lücken zwischen Körper und Sensorik, die neue Identitäten kreieren, die von Widerstand und Unbestimmtheit gekennzeichnet sind?

• Wie formatieren die Biofeedback-Devices am Körper die Körperbewegung?

• Welches Verhältnis hat das Mappen von Daten zu deren Bedeutung für die zwischenmenschliche Erfahrung?

Öffentliche Termine:
15.6.24, Kreativ.Raum.Börse Dresden - Wilsdruffer Straße 16, Dresden

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credits:
Audiovisuelle Datengenerierung: Katharina Groß
Text und Tanz: Victoria Henneberg
Grafik-Design: Evelyn Siegmund
Kostümdesign: Wiete Sommer
Hardware-Entwicklung: Marcus Degenkolbe
Veranstalter: Trans-Media-Akademie Hellerau e.V.

»Layers of Identity« von Katharina Groß, Evelyn Siegmund und Victoria Henneberg ist eine Produktion der TMA Hellerau in Kooperation mit HANSE3 und wird finanziert aus Projektmitteln des Amtes für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden sowie öffentlich präsentiert im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Fensterblicke« der 4roomsCompany.

Dank an Malermeister Lau.

»Fensterblicke« ist eine Veranstaltungsreihe innerhalb der »Kreativ.Raum.Börse« kuratiert und organisiert von der 4roomsCompany um Seraphine Detscher mit Wiebke Bickhardt, umgesetzt durch viele weitere Beteiligte und Unterstützer.

Es ist eine Kooperation der 4roomsCompany und WIR GESTALTEN DRESDEN sowie der Landeshauptstadt Dresden / Cityfonds. Das Projekt ist gefördert durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), dem Dresdner Cityfonds und dem Amt für Kultur und Denkmalschutz.

Das Projekt »Kreativ.Raum.Börse« findet in Kooperation zwischen der Landeshauptstadt Dresden und WIR GESTALTEN DRESDEN statt und wird im Rahmen des Bundesprogramms Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert.

Mehr bei https://katharinagross.tv/layers-of-identity/
& @layers_of_identity_24