4^15 – Studies in Perception

Kinetische Malerei von [[Paul Brown]]:

In meiner 35jĂ€hrigen Entwicklung als KĂŒnstler war die systematische Untersuchung der OberflĂ€che mein zentrales Anliegen gewesen. Seit 1974 habe ich hauptsĂ€chlich mit rechnergestĂŒtzten generativen Prozessen gearbeitet. GrĂ¶ĂŸtenteils habe ich mich in der Informatik mit Zellularen Automaten befasst. Das sind einfache Systeme, die sich im Verlauf der Zeit selbst vermehren und zu den UrsprĂŒngen der Erforschung des KĂŒnstlichen Lebens (Artificial Life oder A-Life) gehören. Diese Automaten, insbesondere ihr VerhĂ€ltnis zu Raster- und Symmetriesystemen, interessieren mich seit den 1960er Jahren. In den vergangenen 30 Jahren habe ich diese Prozesse auf zeit-basierte Darstellungen, auf Papierdrucke und großflĂ€chige öffentliche Arbeiten angewendet.

Anders als in vielen meiner neueren Arbeiten, in denen Artificial-Life-Agents eingesetzt wurden, um die Handlung voranzutreiben, sind in »4^15 – Studies in Perception« alle VerĂ€nderungen – der Bewegungen, Farben etc. – vom Zufall bestimmt. Es geht dabei hauptsĂ€chlich um die menschliche Kognition und darum, wie der visuelle Kortex und das Gehirn sich in „gut gekleidetem Rauschen“ orientieren.

Mit dieser Arbeit setze ich meine nunmehr 40jĂ€hrige AktivitĂ€t in den Bereichen Kunst und Technologie fort. »4^15« wird computergestĂŒtzt betrieben. Das stellt zugleich sicher, dass die AblĂ€ufe auch dauerhaft sowohl interessant als auch abwechslungsreich bleiben. Mit Einordnung dieser Arbeit als Kinetische Malerei möchte ich dem US-französischen Kinetik-KĂŒnstler Frank Malina meinen Respekt erweisen. Er war der Erste, der den Begriff in den 1950er Jahren verwendet hat.

Mit meiner Kunst möchte ich Orte schaffen, die die Besucher dazu anregen, sich einzubringen. Denn meine Arbeiten entstehen (im informatischen Sinne) aus spiele-artigen Prozessen, und ich verwende spielerische Elemente, um die Aufmerksamkeit des Betrachters zu gewinnen und zu halten. Die Arbeiten „entstehen“ vielmehr, als dass die entworfen werden. Ich freue mich auf eine Zukunft, in der Rechenprozesse autonom Kunstwerke schaffen und nicht mehr der menschlichen Intervention bedĂŒrfen. Derartige Prozesse zu entwickeln, hat mich immer schon fasziniert.

Paul Brown: "4^15 - studies in perception"

Paul Brown: "4^15 - studies in perception"



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