»SLUMP DANCE« – Körper im Raum der Bewegungskulturen


Eine Performance-Installation
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Uraufführung der Performance »SLUMP DANCE«: Mi. 16.11.2011 // 20.00 Uhr
großer Festspielsaal / FS Hellerau
unmittelbar nach der Eröffnung (19.00 Uhr)
des Internationalen Festivals für computergestützte Kunst CYNETART

Als weiterer Höhepunkt des diesjährigen Programms knüpft die neue Produktion des Trans-­Media-­Labors Hellerau »SLUMP DANCE« an das seinerzeit revolutionäre Konzept von Adolphe Appia an und erweitert dieses um die Mittel der modernen Technologie. Die im Rahmen der Versuchsanordnung A.P.P.I.A. Lab entwickelte Performance-­Installation versteht sich als eine brüchige Reise durch unterschiedliche Bewegungskulturen des menschlichen Körpers im Kontext der Geschichte und Gegenwart des Hellerauer Festspielareals.  Man kann das Projekt auch als eine Studie zur Wahrnehmung des Körperlichen in unmittelbarem Bezug zu Dimensionen des klanglichen und bildnerischen Raumes verstehen. „Slump“ kann unter anderem als „Abschwung“, „Einbruch“ oder „­Kurssturz“ übersetzt werden.

Am Beginn steht das Drehen: der Kinder, der Derwische, in Volkstänzen... Es folgen Begegnungen von Maschinen und Menschen, kühle Funktionalität trifft auf Emotion. Im dritten Akt das Erwachen der Körper, ihr Lebendigwerden und Sprechen. Am Ende eine Erinnerung an Ballett, Spitzentanz und die (Un-)Möglichkeit eines Happy Ends.

Erstmalig kommen dabei im Festspielhaus zur Klangwiedergabe Lautsprecher mit natürlicher Schallausbreitung (Naturschallwandler) zum Einsatz.

Hinweis: Die zweite Vorstellung gibt es dann am Samstag, 19. November um 21.00 Uhr.

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Die opulente Aufführung ist einerseits ein Resümee langjähriger Auseinandersetzungen mit interaktiven Klang- und Bildumgebungen und andererseits eine künstlerische Erkundung von Sinndimensionen unserer heutigen Körper-Raum-Wahrnehmung. Letzteres wiederum gab den Impuls für neue technische Lösungen, welche für acht vernetzte interaktive Plateaus sowie die gesamte, mit Naturschallwandlern bestückte Spielfläche des großen Festspielsaals in dieser Form erstmals umgesetzt werden. Das innerhalb eines aus einzelnen Softwarekomponenten komplex vernetzte technische System ermöglicht eine integrale Herstellung, Steuerung und Umsetzung von Klang-, Bild- und Lichtprozessen. Diese folgten zuerst vollständig der künstlerischen Idee des Projektes. Zugleich forciert das universelle Computerinstrument des A.P.P.I.A. Lab_1.1 den Prozess der Konkretisierung, Modifizierung und leibhaftigen Umsetzung der Ausgangskonzeption bis in die feinsten Bewegungsabläufe hinein und vermittelt dabei selbst wesentliche kreative Impulse. In diesem Sinne kann hier von einer lebendigen Synergie von ideeller, technisch virtueller und leibhaftiger Raumbildung gesprochen werden.

Das A.P.P.I.A. Lab_1.1 ist technisch als ein großes und flexibles virtuelles Instrument konzipiert. Im Vorfeld wurden dafür in enger Zusammenarbeit mit dem Audio & Visual Processing (Matthias Härtig) und später mit der tänzerisch-choreografischen Erprobung (Valentina Cabro) die virtuellen synästhetischen „Architekturen“ weiterentwickelt, verfeinert und in einigen Fällen erheblich verändert. So transformierte sich die Ausgangskonzeption vom Juni 2011 mehr und mehr zu einem lebendigen kreativen Prozess, der in alle physischen, ästhetischen wie virtuell-technischen Gestaltungsdimensionen, ja bis in die Kostümgestaltung (Sarah Raphaela Hoemske) hineinreicht. Die für Slump Dance entwickelten virtuellen Umgebungen können im Rahmen der CYNETART auch von Besuchern der Ausstellung sowie in Workshops erkundet und „gespielt“ werden.

Credits


Idee, Konzeption, Produktionsleitung: Klaus Nicolai;
interactive systems: Frieder Weiss;
visuals and sound/light environment: DS-X.org
Choreografische Umsetzung und Koordination: Valentina Cabro;
TänzerInnen: Anna Till, Cindy Hammer, Irene Schröder, Johanna Roggan, Ka Dietze, Katja Erfurth, Liron Noah Dinovitz, Teresa Hackel;
Kostüm: Sarah Raphaela Hoemske

Eine Produktion des Trans-­Media-­Labors in Kooperation mit dem TanzNetzDresden.

Verwendete Klänge & Musik:
Musik am Nil / Opera Proibita (Cecilia Bartoli und Les Musiciens du Louvre – Grenoble unter Leitung von Marc Minkowski) / Fragment aus „Ich bin dem Himmel nah“ (Amigos) / Produktion & Schnitt Geräuschmaterial: Klaus Nicolai, Audioaufnahme: Jo Siamon Salich
sound/light environment built with MAX/MSP, Max4Live and Ableton Live
granulation plugin is based on Granulator v1 by Robert Henke

Photos

photos by Marco Prill, Endre Ketzel, David Pinzer, Robert Arnold

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