Über das Leben und Sterben Neutronensternen und TV-Geräten

„Klang, der das Bild zu einem Lichtpunkt zusammenzieht, Klang, der das mechanische Herz der Maschine zerstört, die das Bild aussendet. Oder ist es umgekehrt, die Zerstrahlung des Bildes zu einem schmalen Lichtkanal, der Klang erzeugt. Musikalischer Klang, nicht kakophonisch, ein tiefer Bass, wohltemperierter innerlicher Klang, wie er von einem lebenden Organismus durch seine Vibrationen erzeugt werden kann, oder der Klang des Universums. Es erinnert mich an archaische rituelle Praktiken – Bön, Shamanen, die mit Hilfe von Klang Einfluss auf die Welt nehmen, feine Schwingungen, die die Welt zu einem Bildschirm werden lassen, den Klang zu seinem Ursprung führen, dem Bildschirm, der wie eine feine Hülle anfängt zu zittern vom Klang, zu zittern und (…) in einem Augenblick bereit ist zu zerfallen, die Möglichkeit des Ãœberganges zeigend, zwischen dem Sichtbaren und dem, was jenseits seiner Grenzen liegt.“

Dr. Irina Tchmyreva, aus dem Heft zur Ausstellung „found some magic“

In das hörbare Spektrum transponierte Pulsar-Signale sowie der Live-Stream des Radioteleskopes RT03 werden in einem Mehrkanal-Szenario bewegt.

Schwarz-Weiss-Monitore, die insofern manipuliert sind, als dass der Elektronenstrahl, der zuvor üben den gesamten Bildschirm abgelenkt war, auf einen Punkt in der Mitte konzentriert ist und nun wie bei einem Oszilloskop mittels Signalen in die X- und Y-Achse abgelenkt werden kann, zeigen eine Permutation der Klänge. Der Strahl brennt dabei einen immer größer werdenden Fleck in die Mattscheibe und zerstört die Bildröhre bis sie mit einem letzten Zucken – einer Micronova – erlischt. Eine Installation von [[Heike Kaltenbrunner]].

Heike Kaltenbrunner: "Über das Leben und Sterben von Neutronensternen und TV-Geräten"

Heike Kaltenbrunner: "Über das Leben und Sterben von Neutronensternen und TV-Geräten"

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