encounterBLOG 22. November, Donnerstag
Auflösung im sphärischen Rauschen
Video-Ausschnitte von Movement A
es gab noch viele Diskussionen nach der Uraufführung am Mittwoch. vielleicht komme ich zwischendurch noch auf die unterschiedlichen Positionen zurück.
gleichzeitig schauen wir nach vorne, die australische Compagnie „Chunky Move“ ist angekommen. Morgen abend wird die Aufführung von Glow staffinden, eine Solo-Tänzerin bewegt sich auf einer Projektionslandschaft, die von ihr interaktiv erzeugt wird. Dazu schreibt das Pressebüro der CYNETart folgenden kleinen Text:
> In den meisten konventionellen Arbeiten mit Lichtprojektion müssen
> die Positionen und Bewegungsabfolgen des Tänzers gänzlich auf den
> Raum und die Zeitstruktur des Video-Playbacks festgelegt werden.
> Die Rolle des Tänzers wird auf die schwierige Aufgabe reduziert,
> jede Performance zu einer möglichst exakten Kopie des Originals zu
> machen. Bei Glow erfasst die Maschine den Performer und reagiert
> auf dessen Handlungen. Damit löst sie ihn heraus aus Restriktion
> und Eintönigkeit.
> (Newsletter der Trans-Media-Akademie Hellerau e.V., vom 22.11.07)
dieser Text hat nun aber bereits das Missfallen von Künstlern herausgefordert, die sich gegen die Formulierung einer solchen „Reduzierung“ verwahren. das ist ja ganz interessant, dass ein Stück schon Kritik (seiner Ankündigung) inspiriert, bevor es überhaupt zu sehen gewesen ist. und die Fotos von Glow scheinen wiederum darauf hinzuweisen, dass die nächste Aufführung erneut mit einer Video-Boden-Projektion ausgestattet ist. Dann wären ja fast alle Performances in diesem CYNET Festival mit solcher neuen Fussbodenheizung versehen.
johannes birringer
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