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Klangskulptur von Anke Eckardt ↲
CYNETART Preis 2010 : Artist-in-Residence-Stipendium der Kunstministerin 2011 ↲
KLANGSKULPTUR / MULTIMEDIA INSTALLATION
Stahl- und Plexiglastank.
Lautsprecher. Pneumatik.
Gefärbte Flüssigkeit. Licht.
MAX/MSP-Programmierung.
160cm x 160cm x 60cm.
Welche Kompromisse gehen wir ein beim Versuch, die Welt anhand unserer Sinneseindrücke zu interpretieren? Die Klangskulptur ‚ ! ‚ verbindet physisches Erleben mit einer intermodalen Täuschung. In der Auseinandersetzung mit der Phänomenologie der Wahrnehmung stellt sich die Thematisierung von Illusionen als Zuspitzung heraus. Illusionen vergegenwärtigen die Fehlbarkeit der menschlichen Wahrnehmung. Im Bemühen um Konsistenz der wahrgenommenen Welt reduzieren wir diese auf einen Ausschnitt, der im Abgleich mit unseren Erfahrungen schlüssig erscheint. Dabei gibt uns der technologische Fortschritt zunehmend Anlass, unseren eigenen Sinnen zu misstrauen. Ein Lautsprecher hängt in mehreren Metern Höhe über einem mit schwarzer Flüssigkeit gefüllten Becken. Aus diesem Lautsprecher erklingt zunächst eine aufsteigende Sirene als Achtungssignal, dann ein Schuss, unmittelbar gefolgt von einer realen, sichtbaren Eruption im darunter stehenden Becken. Ein Teil der schwarzen Flüssigkeit wird verdrängt, bäumt sich zur kreisrunden Welle auf, die zerbricht und in alle Richtungen spritzt. Auf dem anfangs sauberen, weißen Boden um das Becken herum entsteht über die Ausstellungsdauer ein Bild aus schwarzer Flüssigkeit. Aufgrund der räumlichen und zeitlichen Verknüpfung der beiden an sich unabhängigen Ereignisse liegt es nahe, das Gehörte und das Gesehene als kausalen Zusammenhang, als Ursache und Wirkung zu interpretieren. Synästhetische Wahrnehmung ermöglicht das Erleben der Illusion. Ein vertikaler Bezug entsteht zudem durch die Positionierung von Lautsprecher und Becken. In der Poesie sind Fall und Aufprall vielgenutzte Metaphern für die menschliche Psychologie. Der Prozess der Entstehung des schwarzen Bildes auf weißem Hintergrund entspringt in seinen abstrakten Gesten und Formen der skulpturalen Malerei des Action-Paintings.
Ausstellung zur CYNETART 2010:
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Tags: 2010, Installation, klang, Klangskulptur, sound, Werke2010