Ausstellung
Eintritt frei
Das Künstlerkollektiv präsentiert im Club64 die Werke, die im Workshop zum Festival entstanden.
Donnerstag, 15.11. : Vernissage: 23 - 1 Uhr
Freitag, 16.11. : 18 - 1 Uhr
Samstag, 17.11. : 14 - 20 Uhr
Kazoosh! ist eine freie Plattform für jeden der sich für digitales und elektronisches Basteln interessiert. "Gebastelt" wird meist in Workshops und Projektwochen in und um Dresden. Im Mittelpunkt steht dabei immer der spielerische Umgang mit neuen Technologien sowie der Erfahrungsaustausch zwischen den einzelnen Teilnehmern. Kazoosh! besteht bisher aus Informatikern, Maschinenbauern, Elektrotechnikern und Künstlern, die gemeinsam Ideen entwickeln und verwirklichen. Jeder kann seine Ideen in Projektwochen mit der Gruppe verwirklichen. KAZOOSH! versteht sich als Teil der Maker-Bewegung, die neue Technologien und Fertigungstechniken erarbeitet und selbst anwendet. Technologie soll für jeden offen sein, der Interesse hat sich damit zu beschäftigen. Im Rahmen dieser Bewegung stellt KAZOOSH! ein Gegenpol zu wirtschaftlich arbeitenden Technologieunternehmen dar, welche die Funktionsweise ihrer Entwicklungen geheim halten und nicht für Veränderungen frei geben. Neben dem Punkt des Selber-Bauens spielt die Präsentation und Ausstellung von interaktiven Installationen eine wichtige Rolle. Projektwochen mit anschließenden Ausstellungen sind die öffentliche Plattform für KAZOOSH!. Dabei wird innerhalb einer zuvor festgelegten Zeitspanne von der Gruppe ein Installationskonzept entwickelt und umgesetzt. Diese Konzepte sind auf den Ausstellungsort angepasst, welcher auch der Ausstellungsraum ist. Dabei liegt der Fokus auf Kreativität und Umsetzung. Während dieser Projektwoche ist es auch für Außenstehende möglich sich mit Projektteilnehmern auszutauschen oder sich selbst einzubringen.
Begonnen hat die Arbeit im Rahmen der freien – damals noch namenlosen – Plattform als Projektgruppe von drei Medieninformatikstudenten an der TU Dresden in den Semesterferien im Sommer 2010. Diese Studenten setzten innerhalb von drei Wochen die interaktive Installation .raindrops um (1). Dabei wurde schon eines der Kernprinzipien von KAZOOSH! festgelegt: Das Nutzen offener Technologien. So entwickelte jeder der drei Studenten auf einem anderen Betriebssystem. Der Erfolg von .raindrops, unter anderem mit einer Ausstellung auf dem Anemic-Festival (2) in Prag beflügelte die Projektteilnehmer und motivierte sie das Konzept des projektgebundenen, kreativen Zusammenarbeitens in einem größeren Kontext zu versuchen.
Dazu brauchte man einen Namen, Teilnehmer, einen Arbeitsort für mindestens zehn Teilnehmer und einen Zeitrahmen. Der Name wurde schnell gefunden: KAZOOSH!, ein Lautmalereiausdruck angelehnt an BAZINGA!, BÄM! oder KABUMM!, aber dennoch einschlagender als KAZUMM! oder ZISCH! (3). Auch zehn Teilnehmer waren schnell aus Kommilitonen und Interessierten gewonnen. Als Arbeitsort wurde der Fischladen in der Neustadt gefunden, ein temporärer Ausstellungsraum mit genügend Freiheit und Platz zum arbeiten. Der Zeitrahmen wurde auf eine Woche festgelegt. In dieser sollten Konzeption, Umsetzung und Ausstellung stattfinden. Nach einigen konspirativen Treffen konnte am 19. März 2011 die erste KAZOOSH!-Projektwoche "Binäres im Buschwerk" beginnen. Unter dieser Themenstellung wurde von den jetzt 15 Teilnehmern der Fischladen in einen digitalen Dschungel verwandelt in dem virtuelle Bäume gepflanzt und man selbst Wetter-Gott spielen konnte.
Nach dieser ersten Ausstellung gab es 2011 die Möglichkeit noch eine Projektwoche zu veranstalten, diesmal zur CYNETART im Festspielhaus Hellerau. Aufgrund der Resonanz der ersten Projektwoche kamen weitere Gesichter zu KAZOOSH! hinzu, diesmal Künstler und Elektrotechniker. Zur CYNETART widmete sich KAZOOSH! dem Thema der Überwachung mit neuen Technologien, dem "Digitalen Voyeurismus", wieder in der bekannten spielerischen Art und Weise. Die bisher letzte KAZOOSH!-Aktion fand in der Krautwaldfabrik in Dresden-Pieschen statt, einem ehemaligen Ballsaal und Wurstpappenmaschinenfabrik. Im dementsprechend wunderschönen Ambiente wurden innerhalb von zweieinhalb Wochen Teilnehmer organisiert und schnell ein Projekt umgesetzt, da danach die Fabrik offiziell abgerissen werden sollte. In diesem etwas traurigen Rahmen wollte KAZOOSH! den Ballsaal ein letztes mal im alten Glanz erstrahlen lassen. Dieses "Nachleuchten" erhellte den Ballsaal mit interaktiven Beamerprojektionen, welche die Besucher einluden ihren letzten Tanz in der Krautwaldfabrik zu wagen.
Zur CYNETART 2012 wird KAZOOSH! wieder präsent sein und ein Konzept im Club64 in der Dresdner Neustadt umsetzen, der aufgrund seiner speziellen Architektur einen besonderen Anreiz für Installationskonzepte liefert.
Kazoosh! Wird freundlichst unterstützt durch die Professur Mediengestaltung der TU Dresden, dem FFFI – Freunde und Förderer der Technischen Universität Dresden e.V., sowie dem Fischladen, der TMA Hellerau und Metropole Pieschen.
Quellen
(1) http://raindrops.at-random.de
(2) http://www.anemicfestival.cz/
(3) http://kazoosh.com
Stichworte
Maker-Bewegung, Ausstellung, DIY
Tags: 2012, cynetart2012