microscope session :: tekknologik

Veranstaltungsort: Motorenhalle – Projektzentrum für zeitgenössische Kunst Dresden (Wachsbleichstraße)
Datum: 3. November 2007
Beginn: 20 Uhr,
Einlass: 19 Uhr bis 22 Uhr
Eintritt: 8/4 €
Weitere Informationen: DS-X.org

artists and information:

HecQ + MFO: Aviorama (DE) [ MFO // hecq ]
Motor + Nikita Tsymbal: Suprematic Transmissions (RU) [ top-40 // Nikita Tsymbal ]
Mr. Incognito/Anaxy + DS-X.org (DE) [ phonocake.org ]

ms_tekknologik

Vadim Ougrioumov aka Motor und Nikita Tsymbal aus Moskau widmen sich mit ihrer av-Performance »Suprematic Transmissions« Malevi’s Theorie des Suprematismus. Das Hauptelement der suprematistischen Arbeiten Malevi’s ist ein Quadrat. »Das Quadrat ist eine unsichtbare Landschaft«. Was sind die »unsichtbaren Landschaften« heutzutage? Die Antwort: »Yeah… DATA!«
»Aviorama« zum Beispiel ist eine Video Performance von Marcel Weber aka MFO, die exklusives Bildmaterial des Flughafen Halle-Leipzig verarbeitet. Inspiriert vom laufenden Sound konstruiert MFO visuelle Impressionen. Sein Ausgangsmaterial ist die Wirklichkeit: angegraute Architektur, planvoll gelenkte Menschenströme, die Verkehrsadern des Lebens – zerlegt in ihre elementarsten Bausteine und animiert mittels selbst geschriebener Software. Das Bildmaterial wird live zu einer immersiven Impression verdichtet, zu visueller Poesie der anderen Art, zu visueller Musik. »Aviorama« ist panoramisch – es wurde für eine Projektionsfläche dreier verbundener Standard-Leinwände angelegt. Die musikalische Ebene von »Aviorama« wird vom Sound Designer Ben Lukas Boysen aka Hecq beigesteuert. Sein Sound ist in der Tat trocken, die Beats sind sehr präzise gesetzt und voller Klarheit auf der Suche nach dem perfekt minimalen Groove.

Die Veranstaltungsreihe »microscope session« der TMA Hellerau experimentiert seit einigen Jahren mit elektronischen Sounds, virtuellen und realen Bildern, Bits und Bytes entlang der neuen technologischen Schnittstellen von Mensch und Maschine im Kontext zeitgenössischer Kunst und VeeJay-Kultur. Im Rahmen des Projekts soll ausgehend von den avantgardistischen Bestrebungen im Russland der 1920er Jahre diese Schnittstelle vor dem Hintergrund des historischen Modells einer politisch-technizistisch aufgeladenen Utopie beleuchtet werden. Die unsichtbaren und verdeckten Dinge sichtbar machen, mittels Visualisierung auf eine interessante und alternative Wahrnehmungsebene erheben, das sind die universellen Prozesse der Transformation die verfolgt und thematisiert werden. Die historischen Referenzen der künstlerischen Moderne – gerade der russischen – und die Ausdehnung der Kompetenzen eines »VeeJays« oder besser »Visual Engineer« bilden heute die Voraussetzung für die Praktiken der künstlerischen Avantgarde, einer neuen Generation von Techno-Visionären.

Weitere Informationen: http://www.elektrifizierungdergehirne.de

credits

»microscope session :: tekknologik« ist eine Veranstaltung der Trans-Media-Akademie Hellerau in Kooperation mit dem riesa efau und wird gefördert durch die Landeshauptstadt Dresden, Amt für Kultur und Denkmalschutz, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und Kulturstiftung des Bundes.

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